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Warum Achtsamkeit eine der wichtigsten Voraussetzungen für Flow ist

Smartphones – unsere neuen treuen Begleiter?

 

“Ein Smartphone, ein wahrer Freund,
ein treuer Gefährte, ob Not oder Leid,
ehrlich, es hält zu dir in jeder Zeit.”

 

Interessant, dass wir heutzutage einen Hundereim auf Smartphones übertragen können und es nicht mal so abwegig klingt… In unserer Gesellschaft ist für die meisten Menschen ein Smartphone gar nicht mehr wegzudenken und dient tatsächlich als eine Art Lebensbegleiter. Durch die WhatsApp-Nachrichten der Freunde, die Instagram-Posts deiner Community oder die unzähligen Facebook-Notifications, wird dein Gehirn jedoch wieder und wieder mit externen Einflüssen konfrontiert, indem sie deine Aufmerksamkeit permanent auf sich ziehen.


Achtsamkeitsübungen gegen fehlenden Fokus

 

Kein Wunder, dass du dich nicht konzentrieren kannst und innerhalb von Sekunden abgelenkt bist, schließlich muss dein Gehirn in der heutigen Zeit so viele Informationen und Eindrücke verarbeiten wie nie zuvor. Laut einer Statistik veränderten sich die Anzahl täglich versandter Korrespondenzstücke an einem Arbeitsalltag im Management in den letzten 45 Jahren von 4 auf 125. Persönliche Nachrichten und Benachrichtigungen kommen dabei noch obendrauf. Eine Folge dieser Reizüberflutung kann Unzufriedenheit, innere Unruhe oder Stress sein. Woher soll dein Gehirn denn auch wissen, worauf es den Fokus legen soll?

 

Fehlt dir der Fokus, so kannst du nicht in den Flow finden, da du dich nicht auf eine einzelne Aufgabe sowie das Hier und Jetzt konzentrieren beziehungsweise einlassen kannst. Aber keine Sorge, diesen ganzen Gedanken in deinem Kopf, die sich durch die externen Einflüsse ergeben und dich ablenken, kannst du entgegenwirken.

Eine Lösung können Meditationsübungen sein, durch die du deine Achtsamkeit trainieren, dein wahrgenommenes Stressempfinden verringern und deine Gesundheit steigern kannst.

 

Take-Home-Message #1: Unzufriedenheit, innere Unruhe oder Stress können Folgen von der Flut externer Eindrücke sein, die dich täglich durch die digitale und informationsreiche Welt erreichen. Meditationsübungen können Abhilfe schaffen.

 

Was sagt die Wissenschaft?

 

In einer aktuellen Studie, die im Mai 2018 publiziert wurde, untersuchten Bostock et al. anhand von etwa 250 Mitarbeitern die Hypothese, dass sich Personen, die über acht Wochen ein Achtsamkeitstraining durchführen, körperlich als auch mental besser fühlen als zuvor. Dafür bekamen die Mitarbeiter Zugang zu einer App auf dem Smartphone, womit sie Meditationsübungen ausführen konnten. Die Forscher hatten die Erwartungshaltung, dass die Ergebnisse umso besser sind, je mehr Trainings die Personen machten.

 

Unter achtsamen Empfinden wird laut den Forschern der Gefühlszustand verstanden, in dem eine Person offen und unvoreingenommen gegenüber neuen Erfahrungen ist und ihre Aufmerksamkeit vollkommen dem Moment widmet. Vor allem im Arbeitskontext ist Konzentration und Fokus sehr viel wert, da dir dies beim Erfüllen deiner Aufgaben hilft. Meditationsübungen können dich dabei unterstützen, deine Aufmerksamkeit nicht mehr auf viele Dinge gleichzeitig, sondern nur auf die Atmung oder auf die Körperwahrnehmung zu richten. Daraufhin kannst du achtsamer auf Einflüsse und den damit verbundenen Gedanken umgehen und dich besser auf den Moment einlassen.

Achtsamkeit hilft dir auch dabei, dich bei der Arbeit auf EINE Aufgabe zu konzentrieren und so produktiver und stressfreier durch den Arbeitstag zu gehen.

In der Studie wurde das subjektive Wohlbefinden der Teilnehmer, die Stimmung, ängstliche und depressive Symptome, die wahrgenommene Arbeitsbelastung sowie Auswirkungen des Blutdrucks gemessen.

 

Die Ergebnisse haben gezeigt, dass sich während dieser acht Wochen durch die Meditationsübungen das Wohlbefinden der Mitarbeiter verbesserte und das wahrgenommene Stressempfinden abnahm. Außerdem wurde auch die Annahme bestätigt, dass die Ergebnisse mit der Anzahl der durchgeführten Trainings zusammenhängt. Achtsamkeitsübungen können also mit der Zeit deiner empfundenen inneren Unruhe entgegenwirken und dein Stresslevel reduzieren. Du kannst somit deinen Fokus trainieren, wodurch du auch leichter in den Flow finden kannst.

 

Take-Home-Message #2: Meditationsübungen können dein Stresslevel reduzieren und deinen Fokus trainieren.

 

Werfen wir noch einen Blick ins Gehirn!

 

Regelmäßiges Meditieren kann zusätzlich zur Bereicherung deines subjektiven Empfindens auch Auswirkungen auf neuroanatomischer Ebene haben, weshalb es sich lohnt einen Blick in das menschliche Gehirn zu werfen. Strukturen im Gehirn lassen sich durch neue Erfahrungen formen und sind somit nicht unveränderbar. Wenn es dir also schwer fällt, dich bei der Arbeit zu konzentrieren heißt es nicht, dass du auch in Zukunft immer unkonzentriert sein wirst. Regionen im Gehirn, die immer wieder aktiviert werden, können sich mit der Zeit verändern. Es gibt Studien, unter anderem eine aus dem Jahr 2006 von Lazar et al., die neuroanatomische Auswirkungen von Meditieren nachweisen. Hierfür wurden Magnetresonanztomographien verwendet.

 

Take-Home-Message #3: Meditieren kann die Strukturen in deinem Gehirn formen.

 

Entspannung statt Stress

 

Die Studien fanden heraus, dass die graue Substanz im Hippocampus durch regelmäßige Meditationseinheiten verdichtet werden kann.
Der Hippocampus ist einerseits für Lernaktivitäten und für das Gedächtnis wichtig und andererseits für die Verarbeitung von Gefühlen zuständig. Fühlst du dich gestresst, so ist der Hippocampus für die Verarbeitung des Stressempfindens ausschlaggebend. Bei Dauerstress, kann allerdings eine Schädigung dieser Strukturen beobachtet werden, wodurch Gewebe abstirbt. Das heißt aber nicht, dass nach einer stressigen Phase alles verloren ist und du diesen Vorgang nicht verhindern kannst. Im Hippocampus können Nervenzellen wieder neu entstehen, sobald der Stress abnimmt. Mit Hilfe von Achtsamkeitsübungen, wie zum Beispiel Meditationsübungen, kannst du also dein empfundenes Stresslevel reduzieren und positive Veränderungen in den Strukturen deines Gehirns herbeiführen.

 

Auswirkungen auf deine Lernfähigkeit und Konzentration

 

Aufgrund der vielen Eindrücke und Informationen ist dein Gehirn gefordert — die Zunahme der grauen Substanz wirkt sich auch positiv auf die Fähigkeit zu lernen und auf deine Konzentrationsfähigkeit aus.


Aufmerksamkeit, sensorische Reize und Fokus

 

In der Studie von Lazar et al. wurden Hirnscans mit 20 Personen, die seit mehreren Jahren regelmäßig meditieren, mit den Hirnscans unerfahrener Personen verglichen und fanden Unterschiede im Präfrontalen Cortex, einem Teil des Frontallappens der Großhirnrinde, der unter anderem für die Aufmerksamkeitssteuerung oder für die Problemlösung verantwortlich ist.
Die Fähigkeit sich auf eine Aufgabe zu fokussieren, hängt also stark mit dem präfrontalen Cortex zusammen und ist durch meditative Übungen beeinflussbar.

 

Oft reichen schon 10 Minuten aus, um dir zu helfen im Hier und Jetzt anzukommen und dich auf den Moment zu konzentrieren. Wenn du deinen Fokus trainieren möchtest, fang am besten mit einer einfachen kurzen Übung an, die du in deinen Alltag integrieren kannst. Dafür gibt es online einige kostenfreie Anleitungen. Auch in unserer kostenfreien 7-Tage-Challenge findest du gute Übungen dafür. So bekommst du ein erstes Gefühl dafür, wie einfach und wirkungsvoll es sein kann, deinen Fokus zu trainieren.