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Gesundheitsgefahr oder Produktivitätsschub – warum Stress nicht gleich Stress ist

Wir alle jammern über zu viel davon und wollen ihn am liebsten aus dem Leben verbannen. Dabei kann er auch was: nämlich uns voran bringen. Die Rede ist von Stress.
Stress ist kein gelegentlich auftretendes Thema mehr, sondern mittlerweile jederzeit präsent. Zu viele Aufgaben, zu viel Leistungsdruck, zu enge Zeitfenster und der soziale Druck, den man sich oft noch dazu selbst bereitet. Du kennst das vielleicht.

Die Weltgesundheitsorganisation hat Stress zu „einer der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts“ erklärt.

Top 10 der Stressoren in Deutschland

 

Eine Befragung der Techniker Krankenkasse hat herausgefunden, welche Stressoren die Deutschen am meisten belasten. Dabei steht die Arbeit als Stressquelle Nummer eins ganz oben, gefolgt von zu hohen Ansprüchen an sich selbst, zu vielen Terminen und der Teilnahme am Straßenverkehr. Die ständige Erreichbarkeit stellt den fünften Stressor in dieser Befragung dar. Soziale Stressfaktoren wie eine schwere Krankheit eines nahestehenden Menschen oder ein Konflikt mit einem nahestehenden Menschen stehen an sechster und siebter Stelle der Ergebnisse. Vor allem für Frauen stellen danach der Haushalt und die Erziehung der Kinder die nächsten beiden Posten auf der schwarzen Liste dar. Und immerhin noch ein Fünftel der Befragten geben Geldmangel als Stressquelle an.


Kann Stress gut sein?

 

Wenn wir im Alltag von Stress sprechen, meinen wir meist den negativen Stress, auch Disstress (oder auch Dystress) genannt. Es gibt aber auch den positiven Stress – den Eustress. „Dis“ steht als lateinische Vorsilbe für „schlecht“ und „Eu“ als griechische Vorsilbe für „gut“.

Unter Disstress versteht man den Zustand der Überlastung oder Überforderung. Das kann zum Beispiel eine Überforderung am Arbeitsplatz sein, wie wir sie fast alle schonmal kennengelernt haben. Wann Stress als negativer Stress empfunden wird, hängt stark von den wahrgenommenen eigenen Bewältigungskompetenzen ab. Trainieren wir also diese Bewältigungskompetenzen, können wir auch viel besser mit Stress umgehen. Klingt einfach? Ist auch so!

 

Eustress wird in der Regel nicht als Belastung empfunden. Meist sind das Tätigkeiten, die einem Spaß machen und gleichzeitig eine Herausforderung darstellen. Diese Art von Stress wirkt belebend und kann die Leistungsfähigkeit sogar fördern. Diesem Bereich ordnen Psychologen und Wissenschaftler auch das Flow-Erleben zu. Das ist der mentale Zustand tiefer Konzentration und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit.
Ob wir also negativen Stress erleben und wie er sich auf uns auswirkt, hängt in erster Linie von uns selbst ab! Unsere Emotionen, Gedanken und Reaktionen auf diese sind entscheidend dafür, ob wir eine der größten Gesundheitsgefahren an uns ranlassen oder nicht.

 

Die Physiologie der Stressreaktion

 

Doch was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir Stress erleben? Stress ist ein Prozess, der sich aus einem Stressfaktor – also einem Stimulus – aus der Umwelt, dem subjektiven Erleben und einer Reaktion zusammensetzt.

Die physiologischen Reaktionen auf Stress sind evolutionär betrachtet absolut sinnvoll.

Stressoren die als bedrohlich aufgenommen werden, stellen eine Bedrohung der Unversehrtheit deines Organismus dar. Deine körperlichen Reaktionen auf diese Stressoren sollen deinen Organismus in den Zustand versetzen, in dem es ihm möglich ist, dein Leben zu retten: er wird auf Kampf oder Flucht vorbereitet.

 

Wie geht nun ein biologischer Organismus, dessen Evolution nicht so schnell verlaufen ist, dass sich seine genetische Ausstattung den zivilisatorischen Anforderungen anpassen konnte, mit den Stressoren unserer Zeit um? Offenes Kämpfen oder schnelles Fliehen erscheinen meist unangemessen, dennoch kommt es zu Aktivierungsanstiegen in unseren Organen und physiologischen Prozessen.

 

Unser Nervensystem reagiert. Der Sympathikus und Parasympathikus sind die beiden Hauptbestandteile des autonomen Nervensystems. Vom Sympathikus werden primär Aktivierungsvorgänge gesteuert, wie sie für die Kampf- oder Fluchtreaktion nötig ist. Der Parasympathikus ist im Ruhezustand und im Zustand der Erholung aktiv und für regenerative Prozesse verantwortlich. Beide Systeme arbeiten Hand in Hand.


Wie wir auf externe Stressoren reagieren hängt allein von uns ab. Wir können unsere Reaktionen darauf weitgehend anpassen und unser Verhalten dadurch steuern. Mentaltraining, Entspannungsübungen, Flow-Training – all das hilft dir dabei, deine Reaktionen auf Stressoren zu regulieren und statt des als negativ empfundenen Stress eher Flow zu erleben.

 

Finde die richtige Dosis

 

Um in den Flow-Zustand zu kommen, benötigt dein Körper die richtige Dosis an Stress und Entspannung, da der Bereich, in dem Flow erlebt werden kann, der Flow-Kanal, sich in einem Raum zwischen Stress (Überforderung) und Entspannung (Unterforderung) befindet. Übersteigen die wahrgenommenen Herausforderungen deine wahrgenommenen Fähigkeiten, so wirst du eine Situation vermutlich als stressig empfinden.


Was du tun kannst

 

Passen deine subjektiv wahrgenommenen Fähigkeiten allerdings zu den Anforderungen wirst du viel eher in den Flow-Zustand gelangen und die Herausforderungen mit einem Gefühl von Leichtigkeit und Freude meistern.
Ob wir es schaffen, die Energie aus kurzzeitig, stressigen Situationen sinnvoll zu nutzen, hängt also ganz von uns ab.

 

Wenn wir stressige Situationen sinnvoll nutzen wollen, können wir auf unterschiedlichen Ebenen ansetzen. Wir können:

 

• Unseren Fokus und unsere Achtsamkeit trainieren
• Lernen, unsere Emotionen zu regulieren, um unser Erleben und Verhalten zu beeinflussen
• Lernen, herausfordernde Situationen als Chance zu sehen, persönlich zu wachsen und uns weiterzuentwickeln
• Mit einer positiven und optimistischen Grundhaltung durch’s Leben gehen und unsere Glaubenssätze überarbeiten

 

In unserem Flow-Trainingskonzept sind alle wichtigen Übungen enthalten, die du anwenden kannst, um weniger negativen Stress und mehr Flow zu erleben.
Also einfach ein bisschen Flow-Training und gut ist? Ganz so einfach ist das dann doch nicht: du benötigst Disziplin und Durchhaltevermögen. Genau wie beim Training deiner körperlichen Fitness musst du deine mentalen und emotionalen Fähigkeiten regelmäßig trainieren, um Fortschritte zu erzielen und im Alltag vom Flow-Training zu profitieren.
Wenn du schon mal reinschnuppern möchtest, melde dich doch einfach bei unserer kostenlosen Flow-Challenge an.

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