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Neuroplastizität: So trainierst du dein Gehirn

Das ausgewachsene Gehirn ist um die 1300 Gramm schwer. Wer glaubt, dass es sich damit nicht mehr weiterentwickelt, hat wahrscheinlich noch nie von dem Prinzip der Neuroplastizität gehört … wenn du dazu gehörst, lies einfach weiter um das zu ändern.
 

Wie arbeitet unser Gehirn?

 
Das Gehirn besteht aus unzähligen Nervenzellen, den sogenannten Neuronen. Jedes Neuron besteht aus einem Zellkern, einer elektrischen Leitung (dem Axon) und einer Synapse. Die Synapse ist die Schnittstelle eines Neurons zu einer benachbarten Zelle, über die die Kommunikation und Informationsübermittlung stattfindet. Du kannst dir das so vorstellen: Jeder Gedanke, jede Handlung und jedes Gefühl aktiviert tausende Neuronen, die die Information in einen elektrischen Impuls umwandeln. Dieser wird über das Axon zur Synapse geleitet, die die Information mithilfe chemischer Botenstoffe (auch Neurotransmitter genannt) an benachbarte Neuronen übermittelt. Bei allem, was wir machen, denken und fühlen sind also riesige neuronale Netzwerke aktiv.
 

Das Gehirn kann sich verändern

 
Welche Synapsen sich bilden und welche Neuronen “feuern”, also ihre elektrischen Impulse weiterleiten, ist nicht statisch und von Geburt an festgelegt. Das wird nämlich auch von der Umwelt und unseren Erfahrungen beeinflusst. Wie anpassungsfähig unsere Neuronen sind, zeigt der Extremfall von Michelle Mack. Noch im Mutterleib erlitt sie einen Schlaganfall, weswegen sie keine linke Hirnhälfte entwickelte. Das wurde allerdings erst im Alter von 27 festgestellt. Trotz einiger Einschränkungen schienen die wichtigsten Funktionen der fehlenden Areale von der rechten Hirnhälfte übernommen worden zu sein! Die Neuronen haben sich also angepasst, sodass sie ein recht unabhängiges Leben führen konnte – und das mit nur einer Hirnhälfte.


“Neurons that fire together, wire together”

 
Neuroplastizität beschreibt die Fähigkeit des Gehirns, sich je nach Nutzung anzupassen. Es arbeitet nach dem Prinzip: “Neurons that fire together, wire together.” Mit anderen Worten, je öfter wir bestimmte Dinge tun, denken oder fühlen, desto stärker werden die synaptischen Verbindungen. Und je stärker die Verbindung, desto schneller und automatisierter rufen wir die entsprechenden Handlungen, Gedanken und Empfindungen ab. Selbst nach einem Schlaganfall wie im Extrembeispiel von Michelle Mack können sich Neuronen anpassen und dafür sorgen, dass bestimmte Fähigkeiten ausgebaut werden.
Das Prinzip der Neuroplastizität kann mit dem körperlichen Fitnesstraining verglichen werden. Stell dir vor, du willst Muskeln aufbauen. Je mehr du trainierst, desto mehr werden sie wachsen. Sind deine Muskeln schon gewachsen, wird es dir immer leichter fallen, sie zu beanspruchen. Doch sobald du mit dem Training wieder aufhörst, nimmt auch die Muskelmasse wieder ab. Ähnlich spiegeln sich auch deine Gedanken, Gefühle und Handlungen auf neuronaler Ebene wider. Tagtäglich beeinflussen deine Erfahrungen, wie sich Neuronennetzwerke entwickeln und welche Verbindungen gestärkt oder geschwächt werden.
Bist du beispielsweise sehr ängstlich und traust dich nicht etwas Neues auszuprobieren, werden diese neuronalen Verbindungen gestärkt. Das sorgt dafür, dass du in einer zukünftigen, neuen Situation tendenziell wieder Angst verspüren wirst. Mit gezieltem Training können aber genauso positive Verbindungen gestärkt werden und dir bspw. zu mehr Selbstvertrauen, Positivität und Gelassenheit verhelfen.
 

Ist die Persönlichkeit veränderbar?

 
Kann es sein, dass die Angst in der Persönlichkeit verankert ist und sich nicht verändern lässt?
In der Psychologie gehen die Meinungen darüber auseinander, ob sich die Persönlichkeit verändern lässt oder nicht. Traditionell wird davon ausgegangen, dass die Persönlichkeit genetisch festgelegt wird und wenig veränderbar ist.
Mittlerweile gibt es allerdings immer mehr Wissenschaftler, die gegenteiliger Meinung sind. Die Gene scheinen für 40-60% der Varianz zwischen Individuen für alle Persönlichkeitsmerkmale verantwortlich zu sein. Das bedeutet aber auch, dass 40-60% veränderbar sind! Zum Beispiel entwickelte Psychologin Carol S. Dweck die Theorie zum statischen und dynamischen Selbstbild und stellt damit den traditionellen Ansatz infrage. Sie glaubt, dass die Persönlichkeit nicht nur von der genetischen Veranlagung abhängt, sondern auch von den Erfahrungen und impliziten Glaubenssystemen, die wir internalisiert haben.

Wer also Einfluss auf seine Persönlichkeit nehmen und bspw. Selbstzweifel und Ängste verringern möchte, setzt am besten an den Glaubenssystemen an und macht sich das Prinzip der Neuroplastizität zunutze.

Wie du Neuroplastizität für dich nutzen kannst

 
Das Gehirn ist also nachhaltig veränderbar – dank der Neuroplastizität. Und genau davon kannst du profitieren! Durch intensives Mentaltraining kannst du implizite, negative Gewohnheiten erkennen und aktiv in positive umwandeln. Was sich zunächst wie Arbeit anfühlen mag, wird nach einiger Zeit wie von selbst von der Hand gehen, weil die neuronalen Verbindungen mit jedem Üben verstärkt werden. Genauso kannst du flowförderliche Fähigkeiten und Mindsets stärken, um im Alltag öfter in den Flow zu kommen.


In deinem Flowletics Trainingsprogramm wird positives Neuroplastizitätstraining integriert. Dadurch werden positive Gedanken- und Verhaltensmuster gefestigt, “Flow-Skills” entwickelt und die entsprechenden neuronalen Verbindungen gestärkt. Ziel ist es, sowohl dein Wohlbefinden als auch dein Flow-Erleben zu erhöhen. Der gewünschte Zustand wird dafür genauestens visualisiert und ganz bewusst wahrgenommen. Wie fühlt es sich an? Wo im Körper spürst du Veränderungen? Mit intensivem Mentaltraining passt sich im Laufe der Zeit deine neurologische Struktur im Gehirn an und es wird dir immer leichter fallen, auf deine Flow-Skills zurückzugreifen.
Das funktioniert allerdings nur mit Regelmäßigkeit. So wie du beim Sport wiederholtes Training brauchst, um langfristige Effekte zu bemerken, musst du auch bestimmte mentale Übungen wiederholen, damit dein Gehirn neue, gewünschte Gewohnheiten neuronal verankern kann.

Beginne jetzt mit deinem Training!

Mach' dir die Neuroplastizität zu Nutze, bleibe geduldig und trainiere jetzt deine mentale und emotionale Fitness!

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