Trainingsbereich: Fokus – Werde immun gegen Ablenkungen

Wie oft schaust du auf dein Handy und kannst hinterher trotzdem nicht sagen, wie spät es ist? Liest du auch manchmal den gleichen Satz zehn Mal und weißt immer noch nicht, was er aussagt? Hast du eigentlich einen Berg an Arbeit auf deinem Schreibtisch, aber das ständige “Pling” deines Handys lässt dich nicht vorankommen? Wir wissen alle, wie schwer es sein kann, sich voll und ganz auf eine Sache zu konzentrieren.
 
Dabei ist Fokus eine der wichtigsten Fähigkeiten, um in den Flow zu kommen und zu bleiben. Flow ist nämlich ein Zustand höchster Konzentration, in dem wir immun gegen Störfaktoren sind. Haben wir allerdings Schwierigkeiten den Fokus zu halten, lassen wir uns durch Ablenkungen wie Geräusche oder abschweifende Gedanken schnell aus unserer Aufgabe rausreißen. Es lohnt sich also, den Fokus zu trainieren.

Mit Achtsamkeit zu mehr Fokus

 
Für den optimalen Fokus musst du konzentriert sein, also deine gesamte Aufmerksamkeit einer Sache widmen und dabei alle irrelevanten Gedanken, Ideen oder Gefühle ausblenden. Du bist jeden Tag unzähligen Ablenkungen wie Smartphones, den Menschen um dich oder auch deinen eigenen Gedanken ausgesetzt. Aber je ausgeprägter deine Fähigkeit dich zu fokussieren, desto besser kannst du bewusst bestimmen, wohin du deine Aufmerksamkeit lenkst und sie dort halten.
 
Neben Konzentration spielt auch Achtsamkeit eine große Rolle im Fokustraining. Das ist eine besondere Form der Aufmerksamkeit. Einfach gesagt geht es darum, im Moment zu sein und die Dinge einfach wahrzunehmen, wie sie sind, ohne sie vorschnell zu beurteilen. Trainierst du regelmäßig deine Achtsamkeit, kannst du voll im Moment leben und dich somit voll auf deine aktuelle Tätigkeit einlassen. Außerdem kannst du automatische und unbewusste Gewohnheiten in neue, positive Gewohnheiten umgewandeln. Tendierst du beispielsweise dazu, das Handy direkt in die Hand zu nehmen, wenn es “Pling” macht, kannst du mit mehr Achtsamkeit die Geräusche besser ausblenden und dir angewöhnen, das Handy einfach in der Tasche zu lassen, wenn es sich meldet.
Durch Achtsamkeit verbessert sich auch deine Selbstwahrnehmung, also die bewusste Wahrnehmung über deine Gedanken und Emotionen. Das hilft dir, gar nicht erst ins Grübeln zu kommen und dich von Sorgen ablenken zu lassen.
Trainierst du Konzentration, Achtsamkeit und Selbstwahrnehmung, lernst du also, ein Bewusstsein und Verständnis für deine Gefühle zu entwickeln, dadurch den inneren Kritiker auf stumm zu schalten, grübeln zu verhindern und dich hochkonzentriert deiner Aufgabe zu widmen. Dann werden dich auch Geräusche, Gedanken oder das Handyklingeln nicht mehr aus dem Konzept bringen.
 
 

Wie schaffe ich das?

 
Im Flowtraining greifen wir auf verschiedene, wissenschaftlich fundierte Methoden zurück. Für den Fokusbereich hat sich die Achtsamkeitsmeditation bewährt:
 
Achtsamkeitsmeditation (Mindfulness-Based Stress Reduction)

Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), oder auch deutsch achtsamkeitsbasierte Stressreduktion, ist ein verhaltenstherapeutisches Programm, das verschiedene Achtsamkeits- und Meditationsübungen verknüpft, um Stress besser zu bewältigen. Die aktuelle Forschung zeigt, dass achtsamkeitsbasierte Meditationen und Body Scans nachweislich die Bereiche deines Gehirns stärken, die für deine Konzentrationsfähigkeit, Emotionsregulation und Impulskontrolle zuständig sind. Und tatsächlich können auch neurologische Veränderungen im Gehirn festgestellt werden: Zum Beispiel wurden bei Meditierenden Veränderungen im vorderen cingulären Cortex festgestellt, der für die Aufmerksamkeitskontrolle zuständig ist. Abschweifende Gedanken können scheinbar durch Meditation verringert werden. Außerdem schienen die Teile des Frontallappens verändert, die dafür sorgen, dass wir uns auf den gegenwärtigen Moment fokussieren können.

Durch Achtsamkeit verbesserst du deinen Fokus und trainierst, deine Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. Die Flowletics-Übungen unterstützen dich dabei, dich nicht mehr auf viele Dinge gleichzeitig, sondern nur auf deine Atmung oder Körperwahrnehmung zu achten und dadurch deinen Fokus zu stärken. Daraufhin kannst du bewusster auf äußere Einflüsse reagieren, abschweifende Gedanken einfach ziehen lassen und dich besser auf den Moment einlassen.

Dieser Artikel ist Teil der Intro-Serie zum Flow-Training. Lies hier mehr:
 
1. Flow-Training: Was ist das überhaupt?
2. Neuroplastizität: So trainierst du dein Gehirn
3. Trainingsbereich: Fokus – Werde immun gegen Ablenkungen
4. Trainingsbereich: Leichtigkeit – So kann Stress dir nichts mehr anhaben
5. Trainingsbereich: Optimismus – Schalte deinen inneren Kritiker auf stumm
6. Trainingsbereich: Wachstum – Schaffe alles, was du willst